Rundbrief Nr. 2, Februar 2011

Liebe Friedens-FreundInnen,

 

Dies ist der erste Rundbrief in 2011, und so wünschen wir – wenn auch verspätet – dass dieses Jahr für Euch ein friedens- und segensreiches Jahr sein wird.

 

Dank Eurer Hilfe konnten wir 2010 nicht nur Hala Bukhari und Danya sowie in be­scheidenem Maße Ibtisam und ihren Mann Subkhi unterstützen, sondern auch ein Treffen für gegenseitiges Verständnis, Vergebung und Frieden mit finanzieren, zu dem die Abrahamic Reunion nach Nazareth zum Iftar – dem traditionellen Fasten­brechen – geladen hatte. 350 Menschen verschiedener Glaubensrichtungen kamen, um miteinander zu essen, sich über ihre religiösen Traditionen auszutauschen und neue Wege des friedvollen Miteinander zu finden.
Hala und Danya  Bukhari

 

Zudem können nun zwei Frauengruppen in Nalgonda / Süd – Indien durch Eure Hilfe damit beginnen, selbständig je einen Fonds für Kleinkredite zu managen, mit dem Ziel, Familien in Nothilfesituationen unter die Arme zu greifen.

 

Wir sagen von Herzen DANKE!

 

 

Friedensarbeit in Israel und Palästina

 

Im letzten Jahr fand zum Ende der traditionellen 40 Tages-Trauerperiode nach dem Tod von Sheikh Abdulaziz Bukhari ein Treffen zum Gedenken an ihn statt, bei dem seine Familie zusam­men mit Freunden und Wegbegleitern verschiedener Glaubensrichtungen sich seiner erinnert und gemeinsam gebetet hat. Die Jerusalem Peacemaker haben Fotos dieses Treffens veröffentlicht:

Facilitating an evening to remember Sheikh Bukhari: Rabbi Froman, Ibrahim Abuelhawa, Rev. Uwe Grabe, Eliyahu McLean

 

 

 

Mitte Januar 2011 schickte Eliyahu Mc Lean ein Update über die Aktivitäten der Jerusalem Peacemakers und der Abrahamic Reunion zum Neuen Jahr:

 

„Liebe Freunde und Unterstützer,

Neujahrsgrüße aus Jerusalem! Hier ist eine Zusammenfassung unserer Arbeit für Frieden im Heiligen Land, eine Bitte um Gebete für Rabbi Menachem Froman und für andere Friedensarbeiter, gefolgt von speziellen persönlichen Neuigkeiten.

 

  • ONE PEACE JERUSALEM, 26.09.2010

 

Zu Sonnenaufgang auf dem Davidsturm, Hand in Hand, mit einem beeindruckenden Blick über die Altstadt von Jerusalem und dem Ölberg im Hintergrund,

 

traf sich eine Gruppe jüdischer, christlicher und muslimischer religiöser Führer zu einem globalen Friedensgebet. Unter ihnen waren Rabbi Menachem Froman, Khalil Albaz – der Imam von Tel Sheva, Haj Ibrahim Abuelhawa, der leitende Rabbi der ethiopischen Gemeinde Josef Hadane, Reverent Uwe Graebe von der Lutheranischen Erlöserkirche sowie Mitglieder des katholischen Ordens der Zionsschwestern.

 

Zur Unterstützung schickten uns einflussreiche religiöse Führungs­persönlichkeiten ihre Segens­wünsche: Rabbi Ovadia Josef, der frühere sephardische Chef-Rabbiner von Israel; Dr. Mustafa Ceric, der Großmufti von Bosnien; der leitende Rabbi aus der Türkei und der Mufti aus Istanbul.

 

Die religiösen Führer boten ein lebendiges Beispiel dafür, dass anstelle von Spannungen zwischen den Religionen Treffen in gegenseitigem Respekt und Toleranz stattfinden können. Viele Menschen aus der ganzen Welt waren in Gebeten zur selben Zeit in einem Moment spiritueller Solidarität mit uns vereint.

 

Mehr Infos über ONE PEACE JERUSALEM findet Ihr unter: http://www.onepeacejerusalem.org

 

  • FRIEDENSKONZERT in BEIT JALA am 11.10.2010

 

Wir organisierten eine magische Veranstaltung mit inter-kultureller Musik und Gebeten im Barbara Restaurant, mit Blick über Beit Jala. Bei dieser Veranstaltung trafen sich Friedensmusiker: Jah Levi und Shimshai, die israelische Reggae Band Acharit Hayamim sowie palästinensische Musiker aus Hebron. Dieses einzigartige Treffen brachte Palästinenser aus Bethlehem und Hebron und Israelis einschließlich Siedlern aus dem nahe gelegenen Gush Etzion zusammen, an einem der wenigen Plätze in der West Bank, wo Israelis und Palästinenser sich frei treffen können.

 

  • FRIEDENSARBEIT – RABBI FROMAN

 

Am 14. November 2010 organisierte Rabbi Froman zusammen mit Eretz Shalom, einer neuen Friedens-Siedlungs-Bewegung, ein Treffen, bei dem Muslime, Christen und Juden aus der West Bank zusammenkamen, um gemeinsam zu beten und um Regen zu bitten. Es gibt ein Nachrichten-Video zu diesem Treffen:

http://www.jpost.com/VideoArticles/Article.aspx?id=195209

 

Als im Oktober 2010 eine Moschee in der West Bank im Ort Beit Fajjar angezündet wurde, leiteten Rabbi Menachem Froman und Haj Ibrahim Abuelhawa eine Delegation von Rabbis, um neue Koranbücher und Entschuldigungen zu überbringen. Auch hierüber wurde in der Jerusalem Post berichtet:

http://www.jpost.com/Features/FrontLines/Article.aspx?id=191452

 

  • ABRAHAMIC REUNION HANNUKAH FEST UND HAUSEINWEIHUNG, 02.12. 2010

 

In der zweiten Nacht des Hannukah-Lichterfestes  luden meine Frau und ich zum Treffen der Abrahamic Reunion in unser neues Haus in der  Moaz Zion Nachbargemeinde von Jerusalem ein. Die religiösen Führer kamen um uns in unserem neuen Heim zu segnen. Drusen und Moslemische Sheikhs sowie weibliche Friedensfrauen kamen aus Jerusalem, dem Negev und dem Karmel Gebirge. Wir beteten gemeinsam für die Opfer des Feuers, das im Karmel – Gebirge wütete, und für all diejenigen, die Heilung benötigen.  Das Treffen wurde vom Zentrum für religiöse Toleranz in Florida finanziert.

 

  • BITTE UM HEILGEBETE FÜR PEACEMAKER

 

Einige Mitglieder unserer Peacemaker-Familie bedürfen dringend Eurer Gebete für Heilung und Ganzheit. Bitte betet für:

– Rabbi Menachem Froman (Menachem Yehoshua ben (Sohn von) Leah Reizl), bei dem vor kurzem eine schnell wachsende, lebensbedrohliche Krankheit diagnostiziert wurde;

– Soubghi Mahamid, den Ehemann von Ibtisam Mahamid, der an einer schwächenden neurologischen Krankheit leidet;

– Elias Jabbour, den Direktor des House of Hope in Shfar´am in Galiläa.

 

  • EIN NEUES LEBEN KAM IN DIESE WELT, 15.12.2010

 

Eine aufregende persönliche Nachricht: Am 15. Dezember sind Eliyahu und seine Frau Or McLean Eltern eines Mädchens geworden: Das Baby heißt Aloyah Malka Esther-Rina.

 

 

Wir brauchen Eure finanzielle Unterstützung, um Projekte durchführen zu können, die Hoffnung auf Frieden im Heiligen Land aufrecht erhalten. Bitte tragt mit einer Spende für das neue Jahr dazu bei.

 

Shalom, Salaam von Eliyahu McLean, Direktor der Jerusalem Peacemakers“

PROJEKTE

Notfallklinik in Abu Dis

Ende 2008 hatten wir zusammen mit Sheikh Bukhari die Notfallklinik in Abu Dis besucht. Seither stehen wir mit dem leitenden Arzt, Dr. Abdullah Abu Helal, in Kontakt.

 

In der Stadt Abu Dis und den umgebenden Orten Bethany, Ost Sawahreh, Sheikh Saad und Beduinen­siedlungen leben ca. 70.000 Menschen. Abu Dis liegt im Osten Jerusalems, wo die Men­schen vor dem Bau der Mauer arbeiteten, die Kinder zur Schule gingen, die Kirchen und Moscheen lagen und  Kran­ken­­häuser in 10 Minuten mit dem Auto erreichbar waren.

 

Der Bau der Mauer trennte Abu Dis von Jerusalem und die Menschen von Arbeit, Bildung und Gesund­heitsver­sorgung. Zwar gab es in Abu Dis und Bethany je eine einfache Klinik, die von 8.00 bis 15.00 Uhr besetzt war, außerhalb dieser Zeit gab es für die armen Bevölkerungsschichten allerdings keine medizinischen Ansprechpartner. Beim Ver­such, nach Israel in Krankenhäuser ausreisen zu dürfen, starben häufig Menschen an den Checkpoints, während sie auf Ausreise­genehmigungen warteten, und nicht wenige Babys kamen dort zur Welt.

 

Anfang Juni 2008 konnte in Abu Dis mit Hilfe der norwegischen Regierung neben dem bestehenden Gesundheitszentrum eine kleine Klinik für Notfallmedizin eröffnet werden. Hier gibt es nun einen Not­fallraum mit 4 Betten und ein Geburtszimmer; das alte Gesundheitszentrum wurde ausgebaut und bekam durch Unterstützung der Vereinigten Arabischen Emirate zusätzlich Röntgen, Labor, Gynäkologie, etc.

 

Seit Eröffnung der Notfallklinik werden hier zwischen 8.00 und 15.00 Uhr täglich 80-100 Patienten von 2 Ärzten betreut; von 15.00 bis 8.00 Uhr steht im Spätdienst ein Arzt täglich ca. 20-30 weiteren Patien­ten zur Verfügung. Im Monat kommen zwischen 10 und 15 Kinder zur Welt; bis zu 40 Patien­ten aller­dings müssen in Krankenhäuser verlegt werden. Dies geht nur mit aufwendigem und komp­lizierten Prozedere: Zuerst werden Krankenhäuser in Jerusalem kontaktiert ob Plätze frei sind. Vom Kranken­haus wird dann der Name des Patienten den israelischen Behörden mitgeteilt, die dann ein Sicher­heitsprofil des Patienten erstellt und nach einiger Zeit möglicherweise eine entsprechende Ausreise­­­­­be­willigung erteilt. Patienten, die keine Ausreisebewilligung erhalten, müssen in weit entfernte Kranken­häuser in der West Bank gebracht werden.

 

Bei seinem letzten Besuch auf dem Sommercamp im Tessin bat uns Sheikh Bukhari um einen Krankenwagen für die Notfallklinik.

Seither trugen einige Menschen diesen dringlichen Wunsch in ihren Herzen. Nun haben sich Ärzte aus Rettungsdienst und Kliniken in Fulda engagiert und sind u.a. dabei, gemeinsam den Wunsch nach einem Krankenwagen für die Notfallklinik in Abu Dis Wirklichkeit werden zu lassen.

 

Eine weitere Dringlichkeit für die Notfallklinik  ist ein Fonds für Medikamente. Viele Patienten, beson­ders die chronisch Kranken, die in die Notfallklinik kommen, können die für ihre Behandlung notwen­digen Medikamente nicht bezahlen.

 

Um dennoch eine medizinische Grund­versorgung über Notfälle hinweg auf­recht erhalten zu können, wurde Ende 2008 ein Medikamentenfonds einge­richtet. Bei einer Pharmafirma in Ramallah wurden Medikamente gekauft, die dann von der Notfallklinik zum Einkaufspreis bzw. gegen ein minimales Entgeld an Bedürftige abgegeben wurden. Von dem Erlös wiederum wurden weitere Patienten behandelt, die dies anderweitig nicht hätten zahlen kön­nen. Leider lief dieser Fonds bereits Anfang 2010 aus, weil der damalige Sponsor seine Arbeit im Heiligen Land eingestellt hat. Dr. Abdulla Abu Helal schilderte uns nun telefonisch die Notwendigkeit,

einen solchen Fonds wieder einzurichten. Zum Kauf von Medikamenten  werden dringend fürs Erste ca. 4.000,– € benötigt. Sheikh Bukhari und

Dr. Abdulla Abu Helal

 

Aufgrund von dauerhaften Stresssituationen, unter der die Menschen in den palästinensischen Gebieten leiden, sind u.a. kardio-vaskuläre Erkrankungen und Diabetes dort weit verbreitet. Die Notfallklinik arbeitet eng mit dem im Oktober 2009 eröffneten Shehada Mohsen Diabetes-Zentrum zusammen, wo Patienten mit Diabetes spezielles Training erhalten, Untersuchungen durch einen  Facharzt ebenso wie entsprechende Wund- und medizinische Versorgung durchgeführt werden. Auch hier werden entsprechende Medikamente, insbesondere zur Dauermedikation, benötigt.

 

Wir bitten Euch von Herzen um Spenden!

Weitere geplante Friedensaktivitäten im Heiligen Land:

 

  • Ein weiteres Treffen der Abrahamic Reunion ist noch im Februar geplant und soll im Negev stattfinden. Der Imam von Tel Sheva, Khalil Albaz läd hierzu ein.

 

  • Für März / April ist bei Ibtisam Mahameed in Fureidis ein Treffen geplant zur Eröffnung des dortigen Frauenzentrums.

 

 

Vereinsaktivitäten:

 

  • Unsere Homepage ist noch immer in Bearbeitung. Vielleicht möchte jemand von Euch sich hier ehrenamtlich engagieren oder seine Arbeitszeit spenden. Ganz besonders läge uns auch ein Spendenbutton auf der Homepage am Herzen!

 

  • Wir freuen uns über neue Fördermitglieder und über Menschen, die sich aktiv engagieren möchten!

 

 

Mit herzlichen Friedensgrüßen aus Freiburg