Treffen in Acco 16.10.2014

Hier ist der Bericht des Oktober-Treffens der Abrahamic Reunion. Inmitten der aktuellen Spannungen gibt es Anstrengungen, die Gräben zu überwinden und Menschen zusammenzubringen, die sich für Frieden einsetzen und Gemeinsamkeiten in ihren jeweiligen Religionen suchen.

Im folgenden der Bericht von Eliyahu McLean und Sheikh Ghassan Manasra:

Die Abrahamic-Reunion Friedensfahrt nach Acco am 16.Oktober war ein Erfolg. 80 Juden und Araber reisten zusammen von Jerusalem und Galilea nach Acco. An einem Tag inmitten der andauernden Spannungen in Jerusalem waren wir zusammen: Israelis, Journalisten und Kamera-Crew, Palästinenser von Beit Haninah, Beit Iqsa, Wadi Joz, Ras al Amud in Jerusalem sowie Menschen aus Ramallah, Bethlehem, Husan und Hebron.

Nachdem wir in der Altstadt von Acco ankamen, trafen wir uns im Shaduli Sharuti Sufi-Zentrum. Sheikh Ghassan Manasra eröffnete unser Zusammensein mit einem Segen für das islamische Neujahr an diesem Ta und für die kürzlich gefeierten jüdischen heiligen Tage. Über Skype und Iphone verbanden wir uns mit einem Sufi-Friedens Event in Neuseeland, wo für uns ein altes Maori Lied für den Frieden gesungen wurde. Anschließend bildeten wir Kleingruppen, in denen wir Textstudien jüdischer, muslimischer und christlicher Quellen in hebräisch und arabisch anschauten und so unsere Verbindung innerhalb der Gruppen vertiefen konnten.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Sufizentrum gingen wir duch die Gassen der Altstadt von Acco zu der historischen Al Jazzar Moschee. Wir trafen uns im Haupt-Innenhof, beteten für die Heilung des Imams der Moschee, unseren Gastgeber, Sheikh Sameer Assi, der an diesem Tag ins Krankenhaus mußte. Die Mitarbeiter der Moschee hießen uns willkommen. Wir lauschten anschließend den Worten des leitenden Rabbiners von Acco, Josef Yashar, der von der Stadt als einem Modell von Arabisch-Jüdischer Koexistenz sprach sowie von seiner Arbeit in jüdischen und arabischen Schulen, wo er gemeinsam mit Imam Sameer Assi Vorträge hält.

Wir taten den mutigen Schritt, zwei kontroverse Religionsführer in unserer Gruppe willkommen zu heißen und öffneten unseren Kreis indem wir sie zu dazu einluden, von der Angst vor dem anderen zu einem Weg des Engagements und der Friedensarbeit zu wechseln: Aus Hebron kam Sheikh Khaled Ahmad, einer der Gründer der Hizbet ut-Tahrir, der Pan-Islamischen Partei. Aus Tsfat kam der kürzlich als leitender Rabbi von Israel und Jerusalem abgelehnte Chief Rabbi von Tsfat Shmuel Eliyahu zu uns.

Rabbi Eliyahu sagte: „Wenn wir Juden und Araber in unsere religiösen Traditionen schauen, finden wir, daß wir alle den Glauben in den einen Gott teilen. Daher ist es herausragend, daß Gläubige in den einen Gott um des Friedens Willen arbeiten, um dem einen Gott zu dienen. Am Ende der Tage werden alle Nationen und Menschen kommen um dem einen Gott zu dienen, … so laßt uns dies jetzt zusammen tun!“

Am Ende des Tages fuhren wir zum Hof HaCarmel Strand in Haifa, wo wir – einschließlich einiger Teilnehmer aus der Westbank, die noch nie an einem Strand waren, den Sonnenuntergang bewunderten und Spaß hatten. Wir beschlossen den Tag mit einem Friedensgebet und den Wellen des Mittelmeers.